3. Symphoniekonzert
Viva España

Freitag, 15. November 2024 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof

Gitarre Ricardo Gallén
Dirigent Johannes Wildner

Werke
Joaquín Turina La oración del torero op. 34 (10’)
Joaquín Rodrigo Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester (22’)
Juan Crisóstomo de Arriaga Symphonie D-Dur (30’)

Gitarre Ricardo Gallén
Dirigent Johannes Wildner

Konzerteinführung
18:30 Uhr, Konferenzbereich

Im Anschluss an das Konzert
Ausklang: Nachgefragt
mit Johannes Wildner

Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte kälter, dann tut eine Ahnung von Sommer gut. Deswegen haben wir jetzt ein spanisches Programm zusammengestellt.
Joaquín Turina studierte ab 1905 einige Jahre in Paris, wo viele Musiker der iberischen Halbinsel um die Jahrhundertwende Anschluss fanden an die mitteleuropäische Tradition. Zugleich aber begann Turina – und nicht nur er – in der französischen Hauptstadt, sich neu mit der musikalischen Tradition seines Heimatlandes zu beschäftigen. Aus Sevilla stammend, war er von Madrid nach Paris gezogen und kehrte von dort wieder zurück nach Madrid. „La oración del torero“ ist inspiriert vom Gebet eines Toreros, das Turina kurz vor dessen Kampf mit dem Stier etwas abseits der Arena erlebt hat. In der Version für Streichorchester verströmt dieses Stück Licht und Melancholie gleichermaßen. Die klangliche Transparenz und Eleganz passen wunderbar zu den verhalten tänzerischen Rhythmen, bevor es den Torero in den Kampf zieht.

Das „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo entstand im Paris des Jahres 1939, in Erinnerung an die Gärten des königlichen Palastes von Aranjuez nahe Madrid. Der Erfolg von Rodrigos heute wohl bekanntestem Werk war nicht von vornherein abzusehen. Schließlich musste der Komponist es fertigbringen, dass die Gitarrentöne nicht im voluminösen Orchesterklang verschwinden.
Aber Handwerk und Phantasie sind eben alles: Man muss die Gitarre nur mit den richtigen Orchesterinstrumenten zu kombinieren wissen, mit den Holzbläsern zum Beispiel, denen traumhaft schöne Soli reserviert sind, nicht nur im anrührend schönen zweiten Satz. Solist an der Gitarre ist Ricardo Gallén, vielfach preisgekrönt, Professor an der Musikhochschule in Weimar. Er gastierte in renommierten Sälen von Barcelona, Madrid über Amsterdam bis Helsinki und konzertiert jetzt auch bei uns in Hof.
Der Gitarrenpart in Rodrigos Konzert ist herrlich virtuos. Gleich der Beginn ist sehr einprägsam, wenn die Gitarre mit vollgriffigen Akkorden und stolzen Rhythmen den Takt vorgibt und den Charakter des Kopfsatzes definiert.

Eine bezaubernde Mixtur aus Impulsivität und leichter Schwermut hören wir im zweiten Teil dieses Programms in der meisterlichen Symphonie D-Dur des spanischen Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, der mit nur 19 Jahren an Tuberkulose verstarb; seinerzeit wurde er mit Wolfgang Amadeus Mozart verglichen.

Die Leitung des Konzerts hat Johannes Wildner. Seit Jahren ist er ein gern gesehener Gast am Pult der Hofer Symphoniker. Bis 2023 war er zehn Jahre lang Professor für Dirigieren an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien.

Ricardo Gallén gibt am Vortag des Konzerts eine Masterclass für Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule.