5. Symphoniekonzert
Von Eszterháza nach Linz
Freitag, 17. Januar 2025 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof
Werke
Joseph Haydn Symphonie Nr. 43 Es-Dur Hob.I:43 „Merkur“ (25’)
Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595 (30’)
Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 36 C-Dur KV 425 „Linzer Symphonie“ (30’)
Konzerteinführung
18:30 Uhr, Konferenzbereich
Joseph Haydn schrieb mehr als 100 Symphonien. Christian Zacharias hat Dutzende von ihnen im Repertoire. Er ist in Hof längst kein Unbekannter mehr. Dieses Mal hat er erneut ein Klassiker-Programm zusammengestellt. Wir beginnen mit der eher selten zu hörenden Symphonie Hob.I:43 mit dem Beinamen „Merkur“, komponiert während Haydns Zeit beim Fürsten Esterházy.
In Hobokens Katalog von Haydns Werken steht sie kurz vor der publikumswirksamen „Abschiedssymphonie“ (Hob.I:45). In deren Finale lässt Haydn die Orchesterstimmen sukzessive enden; wer fertig ist, darf gehen, einer nach dem anderen, teils lange vor den Schlusstönen. Zurück bleibt nur der Dirigent. Haydns Tonsprache ist reich an solchen Scherzen. Vielleicht kennen Sie die Symphonie „Mit dem Paukenschlag“? Ihr langsamer Satz beginnt zunächst leise, aber dann … Meist sind Haydns Witze allerdings subtiler und weniger laut. Dann brauchen sie einen kundigen Vermittler mit einem feinen Gespür für den Esprit dieser geistreichen Musik.
Schön, dass Christian Zacharias wieder bei uns gastiert. Er ist seit vielen Jahren auch in Hof als Spezialist für das klassische Repertoire bekannt. In der vergangenen Saison hat er seinen Hofer Beethoven-Zyklus abgeschlossen. Da stand die Neunte auf dem Programm. Außerdem dirigierte – und spielte – Christian Zacharias bei der Gelegenheit Beethovens zweites Klavierkonzert.
Im aktuellen Programm ist er ebenfalls in Doppelfunktion zu erleben. So wird er das Klavierkonzert KV 595 aufführen, Mozarts letztes. Es steht in B-Dur wie Beethovens Klavierkonzert Nr. 2. Mozarts Stück wirkt passagenweise, als könnte Musik unbeschwerter nicht sein. Aber man muss sie – wie Christian Zacharias – natürlich auch so spielen können. Fertiggestellt hat Mozart dieses Konzert in seinem Todesjahr. Das fröhliche Thema des dritten Satzes hat er auch in einem Lied verarbeitet, das den Titel trägt „Sehnsucht nach dem Frühling“ KV 596.
Seine groß angelegte Symphonie Nr. 36 komponierte Mozart innerhalb kürzester Zeit bis Anfang November 1783 in Linz, „über hals und kopf“, wie er seinem Vater schrieb, weil er dort kurzfristig die Gelegenheit bekam, ein Konzert mit eigenen Werken zu gestalten. Frisch verheiratet, war er vorher mit seiner Ehefrau Constanze in Salzburg beim Vater zu Besuch gewesen, dort allerdings eher frostig empfangen worden. Die Frühlingsgefühle zwischen den Eheleuten scheinen sich auf den Vater des Bräutigams nicht übertragen zu haben. Umso erleichterter dürfte das Paar gewesen sein, als in Linz ein Gönner Mozarts die beiden warmherzig zum Bleiben aufforderte.