8. Symphoniekonzert
Romantisches
Freitag, 11. April 2025 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof
Präsentiert von LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG
Dirigent Hermann Bäumer
Violine Lena Neudauer
Klavier Matthias Kirschnereit
Werke
Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Oper „Oberon“ (10’)
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll MWV O 4 (37’)
Max Reger Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 (26’)
Konzerteinführung 18:30 Uhr, Konferenzbereich
Der Komponist der „Oberon“-Ouvertüre betrat die Bretter, die die Welt bedeuten, lange bevor er als Jugendlicher eine gründliche musikalische Ausbildung durchlief. Als „der kleine Carl Weber“ kündigten Theaterzettel ihn als Mitwirkenden bei Aufführungen an, die sein Vater als mäßig erfolgreicher Direktor einer selbstständigen Theatertruppe in den 1790er Jahren veranstaltete, unter anderem in Nürnberg und Erlangen.
In Bayreuth 1793/94 war „der kleine Carl“ als Page im „Hamlet“ und wohl als Knabe in Mozarts „Zauberflöte“ zu erleben. Heute kennen wir außer Webers Klavier-, Kammer- und Klarinettenmusik vor allem seine Bühnenwerke, darunter die bahnbrechend erfolgreiche Oper „Der Freischütz“.
Aus Webers letzter Oper „Oberon“ wird vor allem die feinsinnig-überraschende Ouvertüre häufig aufgeführt, in der der Komponist auf engstem Raum mitreißend alles in Töne setzt, was wir musikalisch über die Oper wissen müssen. Seine Premiere hatte der „Oberon“ am 12. April 1826 in London, kurz bevor Carl Maria von Weber mit nicht einmal 40 Jahren schwer erschöpft und erkrankt verstarb.
Wenig später sollte der damals 17-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy seine berühmte Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ erstmals aufführen, in dem Oberon ebenfalls, auch ohne titelgebend zu sein, eine prägende Rolle spielt. Schon Jahre vor Mendelssohns Ouvertüre ist sein nicht minder filigranes, hochvirtuoses Doppelkonzert für Violine, Klavier und Orchester entstanden, bereits 1823, wahrscheinlich innerhalb weniger Wochen im April; uraufgeführt hat es der Komponist am Klavier gemeinsam mit seinem Geigenlehrer als Solist.
Lena Neudauer und Matthias Kirschnereit, die dieses Doppelkonzert für uns in Hof spielen werden, haben Mendelssohns eher selten zu hörendes Stück bereits vor einigen Jahren auf CD aufgenommen: ein sensationelles Bravourstück, in dem auch der romantische Schalk des jungen Mendelssohn ganz wunderbar zur Geltung kommt.
Anders als Weber und Mendelssohn war der in Brand in der Oberpfalz geborene Max Reger ein knorriger Typ, ein „Grantler“ mit herabgezogenen Mundwinkeln. Das sagt natürlich wenig über seine Musik aus, die außerordentlich zart, fein im Klang, einfühl- und empfindsam sein konnte. Das erste Stück aus Regers „Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin“ ist ein Beispiel dafür. „Der geigende Eremit“ heißt es, und es bezieht sich auf Böcklins eindrückliches Gemälde „Der Einsiedler“, in dem ein von unseren Blicken sich abwendender alter Mann tiefgebeugt die Violine spielt. Dass Reger auch anders konnte, zeigt deutlich die letzte aus den „Vier Tondichtungen“: „Ich gestehe sehr gerne zu“, so Reger, „dass das Bacchanal ein Stück Musik ist, das an Wildheit, Taumel und dionysischer Laune seinesgleichen sucht.“
Lena Neudauer gibt am Vortag des Konzerts eine Masterclass für Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule.
Präsentiert von LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG