11. Symphoniekonzert
Die Planeten

Freitag, 5. Juli 2024 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof

11. Symphoniekonzert
Die Planeten

Violine Liya Petrova
Frauenstimmen des Kammerchors Hof (Ltg. Wolfgang Weser)
Dirigent Martijn Dendievel

Werke
Dorothy Howell Lamia, Symphonische Dichtung (12′)
Ralph Vaughan Williams The Lark Ascending, Romanze für Violine und Orchester (16′)
Gustav Holst Die Planeten, Suite für Orchester op. 32 (red. Fassung) (50′)

Wir laden Sie herzlich zur Konzerteinführung um 18:30 Uhr im Konferenzbereich Freiheitshalle Hof ein, der Eintritt ist frei.

Unsere Erde ist gar nicht vertreten in der Suite „Die Planeten“. Die Astrologie, von der das Hauptwerk unseres Konzertabends inspiriert ist, konzentriert sich auf andere Gestirne: Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun hat Gustav Holst von 1914 bis 1916 in grandiosen Klanggemälden vertont.
Holst, der sich sehr für Horoskope interessierte, bezog sich mit seiner Suite, während der Erste Weltkrieg tobte, zugleich auf die Mythologie des alten Europa: Mars war ja einst römischer Kriegsgott, Venus Liebesgöttin etc. Diese Mythologie versuchte nicht, die Welt nach wissenschaftlichen Prinzipien zu erklären, sondern mit Blick auf einen Überbau zu deuten, der die Menschen angeblich prägte und ihre Geschicke bestimmte.
Auch Dorothy Howells Tondichtung „Lamia“ zehrt von dieser reichen Überlieferung. Howells Stück setzt das gleichnamige Gedicht von John Keats in Töne. Der englische Schriftsteller verarbeitete den griechischen Sagenstoff um Lamia, eine Frau mit einem Schlangenhaupt, die aus Schmerz über die Ermordung ihrer Kinder die Kinder anderer Frauen tötet. Sie verliebt sich unerkannt, tritt kurzzeitig sogar inkognito als Braut ihres Liebsten in Erscheinung – wird allerdings enttarnt. Ihr Bräutigam stirbt, während sie entschwindet.  
Dorothy Howells wunderbare Komposition wurde 1919 bei den berühmten Proms in London uraufgeführt: eine Sensation. Mit einem ersten größeren Orchesterwerk gleich bei diesem bedeutenden Musikfestival berücksichtigt zu werden, war das eine. Das andere ist, dass Howells Tondichtung in den folgenden 20 Jahren dort gleich mehrfach aufs Programm gesetzt wurde. Dann wurde es leider lange still um das Stück. Erst 2010 wurde es erneut bei den Proms gespielt.
Solistin in „The Lark Ascending“ von Ralph Vaughan Williams ist die Geigerin Liya Petrova. Sie spielte erstmals mit unserem Orchester 2020 in Kronach. Jetzt gibt sie ihr Debüt in Hof. Geboren wurde sie in Bulgarien. Sie gewann zahlreiche Preise und wird in der Fachpresse unter anderem für ihre Phrasierungskunst sehr gepriesen.
Wir freuen uns sehr, dass Liya Petrova den Flug der Lerche gestalten wird, den der englische Komponist hier vertont hat: ein rhapsodisches Stück, inspiriert von dem gleichnamigen Gedicht von George Meredith, mit langen Melodien, meditativ und ruhevoll.
Klanglich bildet es einen Gegenpol zum düsteren Beginn von Holsts „Die Planeten“ (Mars!). Näher ist „The Lark Ascending“ den ätherischen Klängen des Schlussstückes aus Holsts stimmungsvoller Suite (Neptun). Den Gesangspart übernehmen in diesem Satz die Frauenstimmen des Kammerchors Hof.
Die Leitung hat erneut Martijn Dendievel aus Belgien.

Im Anschluss an das Konzert:
Ausklang: Nachgefragt
mit Liya Petrova und Martijn Dendievel
Ort: Oberes Festsaalfoyer, Freiheitshalle Hof
Eintritt frei!