6. Symphoniekonzert
Glaube, Hoffnung, Liebe

Freitag, 3. März 2023 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof

6. Symphoniekonzert
Glaube, Hoffnung, Liebe

Bariton Konstantin Krimmel
Dirigent Hermann Bäumer

Werke
Anton Bruckner Ouvertüre g-Moll WAB 98
Johannes Brahms Vier ernste Gesänge op. 121
Hans Rott Symphonie Nr. 1 E-Dur

Wir laden Sie herzlich zur Konzerteinführung um 18:30 Uhr im Konferenzbereich Freiheitshalle Hof ein, der Eintritt ist frei.

Die Symphonie Nr. 1 in E-Dur von Hans Rott gehört zu den spektakulären Wiederentdeckungen der letzten Jahrzehnte. Uraufgeführt wurde diese 1880 vollendete Komposition erst mehr als 100 Jahre später, im Jahr 1989. Das Werk dauert rund 60 Minuten und wurde schon von Rotts Studienfreund Gustav Mahler hochgeschätzt: Ausgerechnet er, der später selbst so bedeutende Symphoniker, sah in Hans Rott aufgrund von dessen Erster den „Begründer der neuen Symphonie“. Hans Rott starb 1884 im Alter von 25 Jahren, psychisch schwer krank, an Tuberkulose.
Mit unserem Programm würdigen wir diesen Musiker in einer Konstellation
mit Werken zweier Komponisten, die Rotts Schaffen ganz unterschiedlich beurteilt haben. Rott galt in seiner Studienzeit in Wien als „Lieblingsschüler“ Anton Bruckners. Letzterer bescheinigte seinem Schützling in einer Empfehlung von 1880 neben Talent, Fleiß und Charakter auch bereits „gediegene
Kunstleistungen“.
Kaum 20 Jahre zuvor hatte Bruckner selbst noch als eine Art höhere Hausaufgabe seine gut 10-minütige, stimmungsvolle Ouvertüre in g-Moll komponiert. Sie ist im Winter 1862/63 für den Unterricht bei Otto Kitzler in Linz entstanden. Das alles erscheint so weit nicht ungewöhnlich: Nur war Bruckner damals bald 40 Jahre alt und hatte noch keine einzige seiner später so
beliebten Symphonien komponiert.
Spät zur Symphonie gefunden hat auch Johannes Brahms, der mit Mitte 40 in den Jahren 1876 und 1877 seine ersten beiden Symphonien fertig zu Papier brachte, wenige Jahre, bevor Hans Rott seine Erste vorlegte. Als Rott am 17. September 1880 Johannes Brahms besucht, um Rückmeldung zu seiner Symphonie zu erhalten, weist Brahms ihn, Rott zufolge, schroff zurück. Diese Symphonie könne er „unmöglich selbst gemacht haben“.
Es ist kaum mehr zu klären, was damals tatsächlich geschah. Denkbar ist, dass
Brahms in pädagogischer Absicht wenig klarsichtig ein verhängnisvolles Fehlurteil
ausgesprochen hat. Der psychische Zusammenbruch, den Rott wenige Wochen
später erlitt, hatte sich schon lange vorher angekündigt; Brahms hat mit seinem
Urteil wohl das Seine dazu beigetragen. Noch an Hans Rotts Totenbahre soll Anton Bruckner Brahms schwere und wohl auch ungerechte Vorwürfe über seinen harschen Umgang mit dem empfindsamen Schüler gemacht haben.
Die „Vier ernsten Gesänge“ hat Johannes Brahms 1896 komponiert, im Jahr vor
seinem Tod; sie dauern etwa 20 Minuten. Mit Konstantin Krimmel konnten wir einen Sänger engagieren, der den existenziellen Nöten von Brahms’ Gesängen einen tiefbeseelten Ausdruck verleihen wird.
Die Leitung dieses teils jugendlichen, insgesamt sehr berührenden Programms hat unser Conductor in Residence Hermann Bäumer.

Im Anschluss an das Konzert Nachgespräch mit Solist und Dirigent
Ort oberes Festsaalfoyer, Freiheitshalle Hof
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 09281 720029