7. Symphoniekonzert
Wandlung

Freitag, 8. März 2024 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof

7. Symphoniekonzert
Wandlung

Posaune Kris Garfitt
Dirigent Hermann Bäumer

Werke
Olivier Messiaen Les Offrandes oubliées (12′)
Toru Takemitsu Fantasma/Cantos II für Posaune und Orchester (11′)
Anton Bruckner Symphonie Nr. 2 c-Moll WAB 102 (65′)

Wir laden Sie herzlich zur Konzerteinführung um 18:30 Uhr im Konferenzbereich Freiheitshalle Hof ein, der Eintritt ist frei.

Wenn Menschen oder Dinge sich wandeln, dann verwandeln sie sich in ihrem Wesen. Rituale der Wandlung bieten von alters her einen Rahmen, um solche Verwandlungen als Teil unserer menschlichen Geschichte erfahrbar zu machen.  
In der katholischen Liturgie fest verankert ist die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Der französische Komponist Olivier Messiaen hat diesen zentralen Augenblick der christlichen Gottesverehrung in „Les Offrandes oubliées“ („Die vergessenen Opfergaben“) zum Thema gemacht. Dieses kurze Orchesterstück, eine „Méditation symphonique“, besteht aus drei prägnanten Teilen, die wie ein Altartriptychon aufeinander bezogen sind: „Das Kreuz“, „Die Sünde“, „Das Abendmahl“.
Messiaens schillernder Komposition wurde die Ehre zuteil, schon kurz nach der erfolgreichen Uraufführung 1931 auch von der konservativen Société des concerts du Conservatoire in Paris aufgeführt zu werden.
Nach diesem strahlend klangschönen Stück spielen wir ein Werk von Toru Takemitsu. Sein Fantasma/Cantos II für Posaune und Orchester ist inspiriert von den Wandelgärten der Edo-Periode. „Man geht den Weg entlang, hält hier und da meditierend inne und findet sich schließlich dort wieder, wo man begann, nur um zu entdecken, dass es nicht mehr der gleiche Ausgangspunkt ist.“ So beschreibt Takemitsu die Erfahrung, die man beim Wandeln in solchen Gärten machen kann.
Den Solopart wird Kris Garfitt übernehmen. Er ist 1. Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs. Als Soloposaunist des WDR Sinfonieorchesters kennt er den Klang des Orchesters von innen: beste Voraussetzungen, um Toru Takemitsus sphärische Komposition zu gestalten, deren Klanglandschaften und Melodien plastisch wirken und wie in immer wieder neuem Licht erglänzen.
Als ob wir in eine Kathedrale eintreten, ändert sich danach das Klangbild: Raumwirkungen gibt es auch in Bruckners Zweiter, aber sie sind weitschweifiger und größer dimensioniert. Manchmal ist es, als würde der tiefgläubige Katholik uns Takt für Takt demonstrieren, wie er Stein auf Stein setzt. Das ist planvoll monoton: Denn immer wieder ändert sich plötzlich der akustische Blickwinkel, eine Harmonie überrascht uns oder ein unerwarteter Bläsereinsatz. So lässt uns Bruckner ahnen, dass alles längst fertig ist, das ganze große Gebäude, mit Licht und Dunkel, großen Linien, weiten Spannungsbögen.
Am Dirigentenpult steht auch in diesem Konzert unser Conductor in Residence Hermann Bäumer.