9. Symphoniekonzert
Fernes Licht

Freitag, 3. Mai 2024 . 19:30 Uhr . Festsaal, Freiheitshalle Hof

9. Symphoniekonzert
Fernes Licht

Violine Vadim Gluzman
Dirigent Martijn Dendievel

Werke
Wilhelm Stenhammar Zwischenspiel aus der Kantate „Sången“ op. 44 (6′)
Pēteris Vasks Violinkonzert Nr. 1 „Distant Light“ (30′)
Jean Sibelius Symphonie Nr. 1 e-Moll op. 39 (40′)

Wir laden Sie herzlich zur Konzerteinführung um 18:30 Uhr im Konferenzbereich Freiheitshalle Hof ein, der Eintritt ist frei.

Zum 150. Geburtstag der Königlich Schwedischen Musikakademie entstand „Sången“, eine Kantate für Chor, Kinderchor, Gesangssolisten und Orchester.
Wir spielen das leise Interlude, ein meditatives Zwischenspiel, das die zwei Teile von „Sången“ verbindet. Es ist viel durchsichtiger orchestriert als die große Kantate insgesamt.
Mit diesem ruhevoll introvertierten Stück stimmen wir uns ein auf das Violinkonzert von Pēteris Vasks. In seiner gut verständlichen Tonsprache ist dieses Konzert zugänglich wie Werke des Esten Arvo Pärt. Geschrieben hat Vasks das Stück 1996/1997, gut fünf Jahre nach der Emanzipation der baltischen Staaten und dem Zerfall der Sowjetunion.
„Ohne das ereignisreiche Jahr 1991 und ohne das Wiedersehen mit meinem Freund aus Kindertagen, Gidon Kremer, würde dieses Konzert nicht existieren“, sagt der Komponist. „In diesem Werk verbinden sich Freude und Trauer wie so oft in meiner Musik, aber zuletzt siegt die Hoffnung.“
Unser Gast Vadim Gluzman, weltweit geschätzter israelischer Geiger, hat Vasks’ „Fernes Licht“ kürzlich auf einer wunderbaren CD eingespielt. In einer Rezension von Roland H. Dippel heißt es: Gluzmans „stets markanter Zugriff reiht Töne von geschliffenem Glanz, verdichtender Fülle und variantenreicher Souveränität. Die ausgedehnten Solopassagen des Violinkonzerts steuert Gluzman erfüllt von sinnlicher Energie.“
Renommierte Festivals und die großen Orchester in Boston, Chicago, Cleveland, Paris, Hamburg oder Berlin laden Vadim Gluzman gerne zu sich ein. Es ist uns eine Ehre und wir freuen uns sehr, dass er in seinem gut gefüllten Terminkalender eine schöne Lücke für einen Besuch bei uns gefunden hat.
Dirigieren wird Martijn Dendievel. Er ist nicht zum ersten Mal bei uns zu Gast. In den letzten Jahren hat er mehrere gewichtige Preise gewonnen. Längst gehört er zu den aufsehenerregenden Orchesterleitern der jüngeren Generation: ein „junger Wilder“, bei dem auch die Symphonie Nr. 1 von Jean Sibelius in besten Händen liegt.
Diese Erste ist ein kraftvolles Stück Musik, komponiert in einer Zeit wachsender Spannungen zwischen Finnland und Russland. Früh erwogene programmatische Bezüge hat Sibelius bald wieder getilgt und später abgelehnt. In der Tat besticht diese Symphonie allein schon durch ihre zyklisch verwobenen Themen, ihre spröde Melancholie, die innere Spannung und die furiosen Ausbrüche.
Ihre Nähe zu Tschaikowskys späten Symphonien ist so häufig erwähnt wie umstritten. Als traditionsbewusstes Zeugnis eines selbstsicheren Künstlers darf diese umwerfende Komposition genauso gelten wie die Werke von Pēteris Vasks aus Lettland und Wilhelm Stenhammar aus Schweden.