Suzuki

Shinichi Suzuki, der Begründer dieser besonderen Form des frühinstrumentalen Musikunterrichts, nannte sie auch “Talenterziehung”. Er war zutiefst davon überzeugt, dass Talent und Begabung nicht angeboren sind, sondern dass jedes Kind dies entwickeln könne, wenn es nur entsprechend dem eigenen Wissens- und Entwicklungsstand von liebevollen Eltern und Lehrern gefördert und unterrichtet würde.

Mit der Suzuki-Methode erhält Musik, wie die Sprache, einen festen Platz im Alltag. Im Alter von 3 bis 4 Jahren ist die kindliche Freude an der Musik noch ganz lebendig und das Lernen nach Gehör und durch Imitation selbstverständlich. So wie Kinder zunächst sprechen und dann erst lesen lernen, musizieren sie mit der Suzuki-Methode auch zunächst nach Gehör, bevor sie das Notenlesen erlernen. Die Suzuki-Methode fördert über das Instrumentalspiel hinaus die Persönlichkeit der Schüler. Denn diese besondere Instrumentalpädagogik ist mehr als nur Musikunterricht.

Hier werden auch soziale und intellektuelle Kompetenzen erworben, die sich auf andere Lebensbereiche übertragen lassen und die sie ein ganzes Leben lang begleiten werden. Während des Suzuki-Unterrichts üben die Schüler Konzentrations- und Teamfähigkeit, sie lernen Ausdauer und Geduld zu haben, Rücksicht zu üben, sie entwickeln aber auch Neugier, Ehrgeiz und wissen frühzeitig, was es heißt, sich selbst zu überwinden. Das wichtigste Ziel aber ist das Erlebnis der Freude, die sich einstellt, wenn Musik, die tiefe emotionale Schichten berührt, empfunden und die Fähigkeit zum Ausdruck erworben wird.

Was ist das besondere an der Suzuki-Methode?

Die Suzuki-Methode ist genau auf den Lernprozess der Kinder abgestimmt. Die Kinder lernen, wie man lernt. Die Kinder machen die Erfahrung, dass Lernen Spaß und Freude bereitet. Diese positiven Erfahrungen werden sie ein Leben lang begleiten.

Die Suzuki-Methode lehnt sich eng an die muttersprachliche Erziehung an. Die Lehrmethode verzichtet zunächst auf das Notenlesen. Die Kinder lernen ihre Instrumente durch Hören und Nachahmen. Wie beim Laufen- und Sprechenlernen, wird hier auf den persönlichen Eigenrhythmus des Kindes geachtet.

Die Kinder bestimmen das Lerntempo weitgehend selbst. Bei den Kindern wird auf spielerische Weise die Kreativität, die Sensibilität für Ästhetik sowie die emotionale und soziale Kompetenz gefördert. Anstelle von Zwang wird Respekt und Ermutigung eingesetzt. Grundlage des Konzeptes von Shinichi Suzuki ist der Respekt vor jedem Kind und die Überzeugung, dass in jedem Menschen Fähigkeiten und Anlagen vorhanden sind, die gefördert und ausgebildet werden können, sollten und müssen.

Suzuki selbst gab seiner Unterrichtsmethode den treffenden Namen Talenterziehung